Von Carsten Joost
„In die Höhe zu bauen, ist nicht wirtschaftlich“, Meinhard von Gerkan, gmp · Architekten im Interview (Deutschlandfunk 19.11.2014)
„Rein rational stehe ich den Hochhäusern mit einer gewissen Distanz gegenüber, weil ich weiß, dass in die Höhe zu bauen nicht wirtschaftlich ist, dass es nicht ökologisch ist und dass es auch entgegen der Vermutung, dass man damit Bauland sparen kann, überhaupt nicht zutrifft. Man kann mit sechs- oder achtgeschossigen Bauten gleichermaßen viel Raum für Menschen schaffen, ohne dass man Hochhäuser baut.“
„Denn Sie müssen eines nicht vergessen: Dass, wenn man ein Haus von einem Kilometer Höhe baut, das mehr als die Hälfte der gesamten Fläche des Hochhauses, und zwar für jedes Geschoss, nicht nutzbar ist, sondern nur Konstruktionsfläche und Versorgungsfläche ist. Das heißt mit anderen Worten, der Anteil der Nutzfläche zur Gesamtfläche wird immer geringer. Gleichzeitig werden die Baukosten für jedes Geschoss mehr, umso höher.“
Meinhard von Gerkan, gmp · Architekten im Interview (Deutschlandfunk 19.11.2014)
Schon bei einer geringen Überschreitung der Hochhausgrenze (ab 22 Meter) wird ein zusätzlicher Aufzug für die Feuerwehr sowie ein baulicher zweiter Rettungsweg notwendig. In Hochhäusern bis 60,00 m können Sicherheitstreppenräume als 1. und 2. baulicher Rettungsweg dienen. Bei höheren Gebäuden sind mindestens zwei notwendige Sicherheitstreppenräume erforderlich. Hinzu kommt umfangreiche Sicherheitstechnik in der Gebäudeausrüstung und ein hoher Installationsaufwand. Auch die statischen Anforderungen an die Baukonstruktion steigen mit jedem Geschoss. Insgesamt macht das den Hochhausbau teuer und unwirtschaftlich, wenn man moderate Mieten erreichen möchte.