Die Hochhausplanungen im Bezirk

Hier die Zusammenstellung der geplanten Hochhäuser in Friedrichshain-Kreuzberg.
Die Grundlage dafür ist die Antwort des Stadtrats auf eine BVV-Anfrage von 2021 (Dokument hier). Seitdem sind einige Hochhausprojekte dazu gekommen. Die Aktualisierung der gesamten Bauvorhaben findet sich hier: Geplante Hochhäuser Xhain 2023
21 Hochhäuser sind allein in Friedrichshain-Kreuzberg ernsthaft geplant!
Für 16 weitere gibt es positive Bauvorbescheide (WBM Friedrichshain West).

Insgesamt sind im Bezirk also 21 Hochhäuser konkret in Planung – das ist zu viel!

Auf dieser Seite finden sich die Einzelprojekte in Kurzvorstellung. Mittlerweile sind die ersten zwei Hochhäuser aus den Planungen herausgenommen worden. Ein richtiger Schritt in Richtung Klimaschutz und Ressourcenschonung!

Mehringplatz Block 616

Zwei Hochhäuser sind nördlich des Mehringplatzes in bezirklicher Planung. Eins am AOK-Hochhaus, das andere im Bereich des ehem. Parkhauses an der Franz-Klühs-Straße. Die vorgestellte Stadtstruktur darf als Bild nicht veröffentlicht werden. Sie entstellt die ohnehin problematische Situation vollends. Statt mit einer behutsamen Ergänzung Defizte zu „heilen“, wird hier wieder klimaschädlich geklotzt!

RAW Ost

RAW Ost – Revaler Straße
Auch an der Modersohnbrücke sollten auf dem RAW-Gelände ein oder zwei Hochhäuser entstehen, wenn es nach dem angeblich breit abgestimmten „Strukturplan“ des Bezirks ging. Nun ist das Grundstücksteil verkauft worden und die neuen Eigentümer planen gemäßigt in normaler Bauhöhe weiter. Das ist erst einmal eine gute Entwicklung!
Infos: https://www.planungsagentur.de/raw/

Wissenswerk Holzmarkt

Holzmarktstraße 19-23: Direkt an der Spree sollen drei weitere Hochhäuser gebaut werden, die Höhen betragen 44 bis 47 Meter.
Ursprünglich wollte die Holzmarkt-Genossenschaft dort das „Eckwerk“ bauen. Obwohl es einen positiven Bauvorbescheid gibt, ist nicht viel über das Vorhaben zu erfahren – Intransparenz.
Zusammen mit den geplanten „Cluster“ gegenüber Holzmarktstr. 51 findet eine eklatante Übernutzung dieses Stadtbereiches statt. Das ist ökologisch nicht sinnvoll.

Holzmarkt „Haus 1“

Auch das alternative Holzmarktprojekt möchte sich ein weit sichtbares Zeichen setzen. Das ist eine bedauerliche und verschwenderische Geste von einem Projekt, das sich gerne als Speerspitze des Bürgerentscheids „Spreefer für alle!“ darstellt. In diesem wurde 2008 der Ausschluss von Hochhäusern am Wasser durch die Bürgerinnen und Bürger des Bezirks beschlossen. Der Turm soll 60 Meter hoch werden.
Infos: https://hauseins.holzmarkt.com/

Holzmarktstr. 51

Statt des Schwimmbads Holzmarktstraße und der Grünanlage mit vielen großen Bäumen (Ausgleichsfläche für umliegende Wohnhochhäuser) sollen rund 29.000 m² Geschossfläche mit einer GFZ von 4,9 und mehreren 38 m-Hochpunkten gebaut werden – Büros, Appartments und im Sockel ein neues Bad.
Die bauliche Dichte mit der Umgebung wird damit für gesundes Wohnen weit überschritten – Grünvernichtung, ökologische Katastrophe. Der Bezirk will das nach §34 BauGB genehmigen – keine Bürgerbeteiligung!
Infos: Berlinovo

 

Krautstraße 30

Krautstr./Holzmarktstraße: Erste Hochhausgenehmigung nach §34 BauGB – keine Bürgerbeteiligung, kein Sozialanteil! Microapartments mit einer Höhe von rund 40 Metern, errichtet von einer Krautstraße 30 GmbH.
Das Gebäude ist bereits in Fertigstellung . Zusammen mit dem geplanten Projekt Holzmarktstraße 51 kommt es hier zu einer eklatanten Übernutzung des Stadtraumes.
Keine Genehmigungen mehr über den §34 BauGB!

Elf Initiativen kritisieren die Hochhausplanung am Gleisdreieck

In den nächsten Jahren soll rund um den Bahnhof Gleisdreieck ein Büro- und Gewerbeareal mit sieben Hochhäusern und einer Gesamtfläche von 119.000 m² Bruttogeschossfläche entstehen. Dagegen ist einiges einzuwenden!

Elf Initiativen haben am 14. April 2021 gemeinsam im Stadtentwicklungsauschuss des Bezirks Kreuzberg ihre Kritik am Vorhaben vorgetragen, um transparent zu machen, was im Park am Gleisdreieck geplant ist. Dabei haben sie zahlreiche Mängel im Planungsprozess aufgezeigt sowie die grundsätzliche Frage aufgeworfen, ob ein derartiges Projekt in Zeiten von Klimakatastrophe und Mietennotstand noch zeitgemäß ist.

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WOHO Kreuzberg

Schöneberger Str. 22: Der Entwickler UTB hat den Bezirk davon überzeugt, dass ein vertikales Quartier die bessere Kreuzberger Mischung wäre, dazu 100 Meter hoch und aus Holz! Versprochen wurde viel, z.B. „Wohnformen für soziale Träger, Demenzerkrankte und Studentenstudios„. Wird man sich am Ende zu einem exorbitanten Baurecht überreden lassen und feststellen, dass doch alles etwas teurer wird? Ökologisch ist der Hochhausbau schädlich, auch aus Holz. Riesige Holzmengen müssten sinnlos in die Höhe verbaut werden (Statik, Brandschutz etc.).
Infos: https://www.woho-nein.info/
Alternatives Konzept

Franz-Künstler-Straße

Franz-Künstler-Straße / Ecke Alte Jakobstraße:
Ein Hochhaus ist nun offenbar aus der Planung herausgenommen worden. Sehr gut!
Bisheriges Problem: Diese Eigenentwicklung des Bezirks kann nicht nachhaltig sein. Das Hochhaus auf der Ecke ist durch sein Struktur nicht nur klimaschädlich, es versperrt auch den kürzesten Weg und bildet eine Barriere mit einer überflüssig dominanten städtebaulichen Geste.
Im Modell sind nur 12 Geschosse dargestellt, das Hochhaus soll aber 15 Geschosse hoch werden (Angabe Verfasser).
Infos: https://www.baustelle-gemeinwohl.de/baustellen/quartiersentwicklung-an-der-franz-kuenstler-strasse/

Erweiterung Rathausblock

Rathaus Yorckstr. 4-11: Mitten in den Rathausblock Yorckstraße soll ein ca. 50-Meter-Hochhaus für Erweiterungsflächen reingequetscht werden. Das ist weder behutsam noch ökologisch sinnvoll, zumal es einen Teilabriss des Bestandes bedeutet. Es gibt bessere und ökologisch sinnvollere Möglichkeiten zur Rathauserweiterung ohne Abriss.
Infos: https://www.planungsagentur.de/dragonerareal-kreuzberg/

Dragonerareal

Dragonerareal am Rathausblock: Mitten im Zentrum  des „Modellprojektes“ Dragonerareal – das unvermeidliche Hochhaus. Mit einer Höhe von 48 Metern soll es irgendein Zeichen setzen, welches? Jedenfalls keines für eine ökologische Stadtentwicklung. Ursprünglich war dort eine zentrale Grünfläche geplant, jetzt ein Hochhaus. Ist das ein modellhaftes Vorbild für andere Entwicklungen?
Infos: https://www.berlin.de/rathausblock-fk/
https://www.planungsagentur.de/dragonerareal-kreuzberg/

RAW

RAW Revaler Straße: Abriss der Clubs, Vernichtung der wertvollen Freiräume… stattdessen ein 100-Meter-Hochhaus und riesige Blocks Betongold. Das kann nicht die Grüne Antwort auf die Klimanotlage sein – und keine sinnvolle Kulturpolitik. Der Preis für einen „Kompromiss“ ist zu hoch. Diesen Investorentraum muss man unbedingt stoppen!
Infos: https://www.raw-kulturensemble.de
https://www.planungsagentur.de/raw/

Mühlenstraße 45

Mühlenstraße am Ostbahnhof: Der letzte Turm im Quartier der Grausamkeiten zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße (Mercedes-Benz-Platz). Bebauungsplan aus 2004, Höhe ca. 118 Meter.
Aktuell in Beantragung mit einer Art Kristall auf dem Dach. Aus Gründen der Klimanotlage muss der Bezirk hier das Planungsrecht ändern.

Rathausneubau

Lange Str./Erich-Steinfurth-Straße: Hinter dem Ostbahnhof soll das Rathaus Friedrichshain (rot) mit einem Hochhaus, 17 Geschosse, 60 m hoch, neu entstehen.
Der Turm in Blau (13 Geschosse, 48 m hoch) ist ein Sonderbaurecht für den Privateigentümer, als Geschenk für die Kooperation beim Grundstückstausch.
Beide Hochhäuser sind bei vernünftiger Planung verzichtbar und aus ökologischen Gründen abzulehnen.
Obwohl hier ein Rathausbeubau geplant ist, findet die Öffentlichkeit keinerlei Information im Internet. Intransparenz!

Wohnturm Mollstraße 22

Mollstraße / Büschingstraße: Seit langem ist hier ein Wohnturm mit 12 Geschossen der WBM geplant. Laut WBM sind es sogar 17 Geschosse. Weil es hier ein Baustoffexperiment mit Infraleichtbeton geben soll, wurde bereitwillig Baurecht vergeben. Ökologisch wird das Bauen in die Höhe dadurch nicht besser und das Problem der Verschattung im Innenhofbereich auch nicht.
Infos: WBM-Broschüre

Weinstraße 2

Weinstraße am Volkspark Friedrichshain: Ein vorläufiges Ergebnis eines jahrelangen Prozesses: Eine intakte Sporthalle soll abgerissen werden, um darauf ein 15-geschossiges Hochhaus zu bauen. Das kann ökologisch nicht sinnvoll sein. Planungsverantwortlich: Der Bezirk im B-Planverfahren für die WBM.

Palisadenstraße 35

Palisadenstr./Lebuser Str.: Behutsame Einfügung? Die 10-geschossigen Wohnscheiben der WBM sollen mit dem Neubau nochmal um 5 Geschosse überragt werden. Die Ablehnung von weiteren Hochhäusern im 10-geschossig umbauten Block führt zu einem noch höheren Hochhaus – das ist keine ökologisch grüne Planung, im Gegenteil. Vor dem Hintergrund der Klimanotlage muss umgeplant werden.
Infos: https://www.friedrichshain-west.de/
Alternativstudie Planungsagentur

Die WBM-Bauvorbescheide

Ab 2015 wollte die WBM im Schnellverfahren Typenhochhäuser in die Freiflächen ihres Wohnungsbestandes in Friedrichshain West errichten. Dazu wurden zahlreiche Anträge auf Bauvorbescheid nach §34 BauGB gestellt. 17 davon sind positiv beschieden.
Die Panungen lösten einen Sturm der Entrüstung aus. Eine Anwohnerinitiative hat sich gegründet: https://www.friedrichshain-west.de/
Die Debatten und die Alternativstudie der Planungsagentur führten immerhin dazu, dass Bebauungspläne aufgestellt wurden, die individuelle Entwicklungen für die jeweiligen Situationen ermöglichen – und dazu führten, dass etwaige Bauanträge zurückgestellt werden können. Seitdem wird seit vielen Jahren herumgeplant. Aktuell sind es wieder Hochhäuser, die im Gespräch sind – nur höher als urspünglich geplant, siehe auf dieser Projekteseite (Weinstraße, Palisadenstraße).

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